Liebe dich selbst, dann können dich andere gern haben.
Es gibt Tage, da kann ich mich nicht ausstehen. Ich finde mich doof, hässlich und zu nichts zu gebrauchen. Alle sind besser, schöner und erfolgreicher als ich. „Ich hasse dich“, schreie ich dann meinem Spiegelbild entgegen. Wer mich so sehen würde, der könnte mich nie lieben.
Wie denn, wenn ich es in diesem Moment selbst nicht kann. Gott sein Dank sind es nur kurze Phasen im Leben. Ansonsten habe ich ein gutes Selbstbewusstsein. Ich bin mir bewusst und ich liebe mich genauso wie ich bin. Auch mit meinen schlechten Facetten. Bis dahin war es ein langer und schmerzhafter Weg.
Liebe deinen nächsten wie dich selbst
Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.
So steht es schon in der Bibel. Lange konnte ich diesen Spruch nicht umsetzen. Denn ich fühlte mich nicht richtig. Ich war falsch. Im falschen Körper geboren. Als Mädchen und ich hätte doch ein JUNGE werden sollen. Damit wäre die Familienplanung meiner Eltern abgeschlossen gewesen. Leider hat man mir das im Laufe meiner frühen Jugend so oft gesagt, dass ich für mich das Gefühl entwickelt nicht gut genug zu sein. Sie hätte ein Junge werden sollen. Meine Eltern haben dann noch dreimal versucht einen Jungen zu bekommen und bekamen doch nur noch Mädchen. Fünf Mädchen und ich war schuld.
Nicht falsch verstehen. Am Ende waren meine Eltern richtig stolz auf ihr Fünfmädelhaus. Nur seit ich denken kann, habe ich versucht dieses Versagen der falschen Geburt, aufzuarbeiten und dem Anspruch gerecht zu werden und der Junge zu sein, den meine Eltern sich so sehnlichst wünschten. Ich spielte wie ein Junge, ich war wild und mutig wie ein Junge und ich war stärker als jeder Junge in meinem Alter. Und dennoch war ich ein schmales schönes Mädchen. Ich wollte gefallen und habe mich gnadenlos verbogen und ein Muster entwickelt, dass mich mein ganzes Leben begleitete. Ich wollte immer anderen gefallen und den Ansprüchen an mich gerecht werden. Bis zu dem Tag als ich mich zu lieben begann. Der Tag an dem ich mir bewusst wurde, wer ich bin, was ich kann und vor allem was ich selbst will. Der Tag an dem ich sagte: „ Ich bin gut so wie ich bin.“ Diese Lebenssituation hat mich sicher dazu geführt, dass ich heute als Coach und Kompetenzberaterin arbeite und mein Schwerpunktthema „Selbstzweifel“ wo die Selbstliebe ein Faktor ist.
Wer sich selbst nicht liebt, der ist ein zerrissener Mensch, der nicht auf sich und seine Bedürfnisse achtet, sich nicht schätzt, nicht für sich sondern gegen sich arbeitet und somit sich auch nicht lieben kann. Mit der Zeit entwickelt er eine Aversion gegen sich selbst. Wird zum Opfer oder zum Täter und wird so blind für seine eigene Schönheit und für die Schönheiten in seinem Umfeld. Die Frage ist wie kann ich lernen mich selbst zu lieben?
Wer bist du und liebst du dich selbst?
Wer bist du und liebst du dich selbst?
Im Moment betreue ich meinen 16 Monate alten Enkel und kann ich gerade genau beobachten wie er die Welt und sich selbst entdeckt. Wie er von Geburt an fröhlich ist und seine Bedürfnisse in den Vordergrund stellt. Er schreit wenn er Hunger hat, er rebelliert wenn er nicht schlafen möchte und wenn das Spielzeug oder ich langweilig sind, teilt er mir das knallhart mit. Der kleine Mensch strebt nach Autonomie. Es ist ein natürlicher Prozess sich selbst zu optimieren und zu lernen und selbst wirksam zu sein. Das Gefühl die Fäden selbst in der Hand zu haben macht stark und verleiht Selbstwirksamkeit. Wo hast du die Fäden in der Hand?
Worte und Erziehung prägen Menschen
Wird dieser Prozess gefördert entsteht ein gesundes Selbstvertrauen und mit der Zeit wird der junge Mann seine eigenen Fähigkeiten zu schätzen wissen, seine Einzigartigkeit erkennen, wird selbstsicherer, mutiger, stärker und entwickelt ein Selbstwertgefühl, das ihn ein Leben lang begleitet. So zum positiven Verlauf des Lebens. Oft läuft es aber auch ganz anders
In den ersten Jahren der Entwicklung gibt es viele Faktoren die verhindern, dass dieser wunderbare Prozess nicht glatt läuft. Falsche Erziehungsmethoden, Scheidung, Traumatische Erfahrungen, Einschärfungen durch unser Umfeld und unendlich viele falsch verarbeitet Erlebnisse prägen unser Bild von unserem Selbst und etablieren die persönlichen Verhaltens- und Denkmuster die uns ein Leben lang begleiten. Dieses Selbstbild ist entscheidend wie du dich selbst siehst und ob du dich liebst. Es lohnt sich ,mit seinem Selbstbild zu beschäftigen.
Welches Bild hast du von dir?
Welches Bild hast du von dir?
Das Bild von dir selbst wird von unterschiedlichen Faktoren geprägt. Auf der einen Seite wird es bestimmt davon was du denkst:
1. Wie siehst du dich selbst?
Hast du dir mal Gedanken darüber gemacht, wer du eigentlich bist? Hast du dich schon einmal selbst beschrieben? Frau, Mann, Groß, kleine, dick, dünn. Alle äußeren Faktoren die dir wichtig sind.
Deine Werte ermittelt. Natürlich, ehrlich, offen, eigenständig, eigenwillig.
Deine Stärken beschrieben. Ordentlich, kreativ, harmoniebedürftig, konfliktfähig.
Es ist ganz spannend diese Details einmal bewusst für sich zu ermitteln. Lege dir ein Entwicklungsbuch zu und beschreibe dich einfach einmal selbst. Klebe ein Foto von dir ein und weiße deinen Körperteilen Eigenschaften zu. Was ist wirklich toll an mir? Was sagen andere?
2.Wie du gerne sein möchtest?
Vielleicht hast du eine Idealvorstellung von einem Menschen. Nicht selten sind wir hier beeinflusst von Medien, Werbung und Peergroups. Es wird ein Ideal entwickelt, dem du nicht genügen kannst. Weil es dieses Ideal nicht gibt. Also wirst du nie so sein. Macht dich das zu einem schlechteren Menschen? Die Firma DOVE hat eine Kampagne für Frauen entwickelt um ihren Selbstwert auf den Prüfstand zu stellen. Hier findest du wunderbare Übungen zum Thema Selbstliebe und Selbstwert. Einfach mal googeln.
3. Wie man nach eigenen Ansprüchen sein sollte?
Ein liebevolles, angepasstes, stilles Kind zu sein, weil die Eltern einen nur dann lieben, diese Denkweise wird zum Verhalten und prägt auf Lebenszeit. Kinder haben still zu sein wenn Erwachsene reden. Kennst du den Satz. Oder wenn du auf Leistung getrimmt wirst und nur Erfolge honoriert werden. „Wer heute keine Leistung zeigt, aus dem wird nix werden.“
Ob in der Schule nur gute Noten beachtet werden, sportliche Leistungen zählen oder das Studium mit Auszeichnung abgeschlossen wird. Oft wird dein Antreiber dich immer wieder zu Höchstleistungen anspornen und dir zuflüstern: Sei perfekt. Sei stark. Sei schnell. Mach es allen recht. Sei stark. Streng dich an.
4. Wie man denkt wahrgenommen zu werden?
Oft hat man ganz falsche Vorstellungen von den Vorstellungen von anderen Menschen
über sich selbst. Dann setzt das Kopfkino ein und wir machen uns Gedanken über die Gedanken anderen Menschen. Eine ganz fatale Geschichte, die im Hamsterrad der Gedanken endet. Dabei wäre eine
Lösung so leicht. Bitte doch einfach um ein Feedback zu deiner Person. Das braucht Mut und es entspannt ungemein und oft sind die Ergebnisse total überraschend.
5. Wie du denkst, dass andere möchten wie du bist?
Oft gehen wir davon aus, dass wir uns nach bestimmten Regeln verhalten müssen. In manchen Unternehmen tragen Kleidungsregeln noch dazu bei, sich als Individuum nicht mehr zeigen zu können wie man ist. Hier verhalten wir uns oft nach ungeprüften Verhaltensregeln und entsprechen einem Muster, dass wir nicht mal überprüft haben und die in unseren Glaubenssätzen fest verankert sind. Eine Frau macht das nicht. Das darfst du nicht. Das ist nichts wert. Du bist doch nur eine Frau. Ohne Abitur kommt man nicht weiter. Wer sich selbst liebt, der schaut auf seine eigenen Bedürfnisse und hinterfragt alle seine Glaubenssätze. Auf die Herkunft, den Sinn und ob die Grundlagen überhaupt noch stimmen so zu denken. Hinterfrage deine Glaubenssätze und die von anderen. Denn nur dann kannst du deine Lebensmaxime leben.
Du hast die Macht
Du hast die Macht
- dich selbst zu lieben.
- so zu sein, wie du sein möchtest.
- dein Leben so zu gestalten wie es zu dir passt.
- ganz du zu sein und dir alles zu erlauben was dir gut tut.
Wenn du dich liebst, dann strahlst du dies nach außen aus. Es begleitet dich eine Aura von Selbstbewusstsein, Klarheit und positiven Energien in deinen Worten, Taten und Körpersprache. Du erhältst eine positive Resonanz auf deine Ausstrahlung und ein JoJo-Effekt tritt in Kraft.
Umgibst du dich nicht auch lieber mit Menschen mit positiver Ausstrahlung, Charisma und einer gesunden Portion Humor und Selbstironie? Mit Menschen die erfolgreich sind und zu ihrem Wort stehen? Wenn du genau beobachtest, dann kannst du bei Veranstaltungen erkennen, wer im Mittelpunkt steht und Menschen für sich begeistern kann. Sie mit seinen Ideen mitreist oder einfach nur Präsenz ausstrahlt. Das sind Menschen die sich selbst lieben. Manchmal auch ein wenig zu viel. Aber das ist eine andere Geschichte.
Gibt dir Zeit und Raum und dann werde du selbst.
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