Die Kündigung ist ausgesprochen noch bevor du deine eigene Entscheidung treffen konntest. Es lief schon länger nicht mehr gut und das Ende war absehbar. Nun ist es passiert. Du bist gekündigt.
Viele Unternehmen stehen vor dem Umbruch. Im Schnitt wandelten sich in früheren Jahren die Unternehmen alle 60 Jahre. Heute stehen viele Dienstleistungen und Produkte nach kurzer Zeit vor dem aus. Die Veränderungen finden immer schneller statt und Kunden sind nicht mehr so berechenbar wie früher. Das Internet verändert die Nachfrage und das Kaufverhalten von Menschen und die Digitalisierung fordert ihren Tribut. So wird die Zukunft ihre Opfer fordern und die Arbeitswelt nachhaltig verändern. Wie gehst du damit um?
Für manche ist die Kündigung ja eher eine Befreiung, wenn sie erst mal ausgesprochen ist. Endlich hast du Klarheit und kannst, nachdem du das Tal der Tränen hinter dir gelassen hast, erst mal Luft holen und nach vorne schauen.
Mach dich zu deinem besten Projekt
In allen Augenblicken, wo wir unser Bestes tun, arbeiten wir nicht.
Arbeit ist nur ein Mittel zu diesen Augenblicken.
Friedrich Nietzsche
Normalerweise versuchen kluge Unternehmer ihre kompetenten Mitarbeiter im Unternehmen zu halten und neue Arbeitsfelder für sie zu erschließen. Geht es hier doch um das Erhalten von Wissen und Kompetenzen im eigenen Unternehmen. Ein unterschätztes Kapital.
Aber nicht jeder Abteilungswechsel läuft glatt. Beziehungs- und Kompetenzprobleme im Team, lassen oft keinen Raum für ein gutes Miteinander und schwache Führungskräfte reißen oft noch tiefere Gräben als notwendig.
Die Arbeitswelt ist im Wandel.
Zukünftig wird es vermehrt zwei Typen von Mitarbeitern geben. Die Fachleute die gesucht werden und denen man wunderbare Konditionen und Arbeitsbedingungen mit Festanstellung bieten wird. Und die Mitarbeiter deren Unterstützung nur noch projektbezogen eingekauft wird.
Dies alles hat schon heute Auswirkungen auf die Art der Selbstdarstellung und Bewerbung. In erster Linie aber auf die Psyche des Menschen, dessen Schicksal vom Bedarf und Lohn für seine Arbeit abhängt. Planungssicherheit ist für Menschen wichtig und diese fällt nun mal aus. Mein Haus, mein Auto und meins Swimmingpool muss finanzierbar sein und ohne sicheren Job wird mir keine Bank der Welt einen zinsgünstigen Kredit verleihen. Lebensqualität und Sicherheit hängen oft am seidenen Faden.
Vor allem erfordert es eine ständige Reflexion und Bewertung seiner eigenen Leistungsfähigkeit. Passen meine Talente und Stärken zu der ausgeschriebenen Stelle? Wie kann ich mich von meinen Mitbewerbern abheben, ohne dass es peinlich wird? Was brauche ich noch um erfolgreicher zu sein? Das sind nur einige Fragen die immer wieder in den Mittelpunkt rücken, wenn es darum geht sich neu zu positionieren. Da brechen nicht selten alte Wunden auf und nagen am Selbstwertgefühl und lassen das Selbstvertrauen auf der Strecke.
Die Kunst der Selbstreflexion
Wer vor einem Wechsel steht, der hat die Chance sich selbst einmal auf den Prüfstand zu stellen, eine liebevollen Blick auf sich zu werden und seinen Wert zu analysieren. Das klingt vielleicht
zynisch aber Arbeitsleistung ist ein Angebot. Und wie im Geschäftsleben sollte jeder Bewerber seinen Marktwert kennen und seine Angebot herausputzen und es zu schätzen
wissen.
Nicht nur der Inhalt sondern auch die Verpackung sollte ansprechend und wertvoll sein.
Also nicht in blinden Aktionismus verfallen, sondern sich erst mal etwas Gutes tun, Luft zu holen und dann strategisch an die Jobsuche heranzugehen. Ohne Angst und mit gezielter Auswahl.
Hier ein paar wichtige Fragen zum Thema, die du dir stellen solltest.
· Wer bin ich und was möchte ich zukünftig tun?
· Wie möchte ich meine zukünftige Arbeit in meine Lebensplanung einbinden? Passt der Job zu meiner Vorstellung von einem guten Leben?
· Was bin ich bereit zu leisten und was möchte ich nicht mehr haben?
· Wo möchte ich arbeiten und mit welchen Menschen und Führungskräften möchte ich meine Zeit verbringen?
· Worin bin ich einzigartig und welche sind meine herausragenden Stärken?
· Welche Werte sind mir bei der Arbeit wichtig und was würde ich auch ohne Geld machen?
· Welche Tätigkeiten machen mir am meisten Spaß und wieviel Zeit möchte ich dafür einsetzen?
· Welche Auswirkungen hat meine Arbeit auf mein Umfeld und meine Beziehungen?
· Wer ist noch davon betroffen?
· Was ist meine Leistung wert?
Kompetenzberatung ist mehr als Erzählen
Diese und andere Fragen bringen ein neues Licht auf die eigenen Bedürfnisse und Möglichkeiten und sind Basis für die weitere berufliche Planung.
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