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Wie riecht deine Kindheit?

Die Rasenmäher rattern wieder in den Gärten. Wenn dann die Ruhe einkehrt, dann steigt er auf dieser magische Duft und ich fühle mich, wie in einer Zeitmaschine,  zurückversetzt in meine Kindheit.

Gras, frisch gemähtes Gras.

Ganz plötzlich ist es da, dieses unbändige Gefühl von Freiheit und Geborgenheit, das mich schon mein ganzes Leben lang begleitet. Und das habe ich dem Gras zu verdanken. Nicht dem Gras zum Rauchen, sondern dem zum Anfassen, sich darin wälzen, sich unbedarft hineinfallen lassen um den Himmel und die Sterne zu betrachten. Dieses Gras ist es, dass ich meine. 


"Glück ist ein Parfüm, das du nicht auf andere sprühen kannst,

ohne selbst ein paar Tropfen abzubekommen."
Ralph Waldo Emerson


Im Rahmen der Biografiearbeit begleite ich Menschen in herausfordernden Situationen. Diese brauchen Unterstützung bei der Klärung von Situationen und Lösung von Problemen. Dabei ist es wichtig, dass diese Menschen sich auf sich selbst besinnen. Auf das was sie können und schon getan haben. Die Erinnerungen helfen Ihnen wieder in ihre Kraft zu kommen und eigene Lösungen zu finden.  Dabei können viele aus dem Vollen schöpfen und die Stärken liegen nur unter alten Geschichten verborgen. Erinnerungen wecken, das ist meine Aufgabe.

 

Freiheit und Geborgenheit im Gras

Was beim mir das Gras bewirkt, das ist für den anderen der frisch gebacken Apfelkuchen, der an die Kindheit erinnert. Vielleicht aber auch der Geruch von Benzin oder einer bestimmten Parfummarke. Bis heute  ploppt bei mir sofort eine Erinnerung auf, die mich in meine Kindheit zurückversetzt.

 

Ich war 5 Jahre alt und musste zur Kur an die Nordseee,  Wyk auf Föhr war das Ziel. So weit weg von zu Hause. Heimweh ohne Ende und alleine in der großen Welt. Und dann noch krank. Der komplette Schalfsaal war erkältet. Ich fühlte mich so einsam.

 

Dann untersuchte mich ein Arzt und der Arzt, der roch wie mein Papa  nach Rasierwasser mit dem Namen Tabac und mein Heimweh und meine Angst lösten sich in Luft auf. Mir kann nichts geschehen, signalisierte mir der Duft. Tabac hieß die Marke und auch heute noch verbinde ich mit diesem Duft Geborgenheit. 

 


Unser Gedächtnis ist ein Wunderwerk. Es kann sich Erlebnisse merken, speichern und als Erinnerung wieder abrufen. Diese Fähigkeiten werden als „Merkfähigkeit“ bezeichnet. Das Gedächtnis hat eine Speicherfunktion und diese Speicherfunktion hat nur eine begrenze Kapazität. Deshalb findet eine ständige Selektion statt und es werden Wahrnehmungen verdrängt, ausgeblendet oder verallgemeinert.

Die Merkfähigkeitfunktion besteht aus drei Gedächtnisformen:

Das Ultrakurzzeitgedächtnis (rapides Gedächtnis)

Das Kurzzeitgedächtnis, als primäres aktuelles Gedächtnis wählt aus was im

Langzeitgedächtnis gespeichert wird.

Im Langzeitgedächtnis wird alles gespeichert, was das Kurzzeitgedächtnis selektiert hat und kann wieder abgerufen werden.

 


Immer der Nase nach

Gerüche beeinflussen unsere Welt. Unser Geruchssinn ist einer der ältesten und  wichtigsten Sinne. Er schützt uns vor verdorbenem Essen, vor schlechtem Wasser und vor Menschen. Man sagt nicht umsonst, den Typen kann ich nicht riechen. Bei der Partnerwahl hat er großen Einfluss und ist ein wichtiger Faktor den passenden Menschen zu finden.

Feuer ist eine große Gefahr. Mit unserem Geruchssinn haben wir ein frühzeitiges Warnsystem, dem wir vertrauen können. 

Im Coaching und in der Kompetenzberatung ist die Frage, nach dem Geruch der Kindheit eine wichtige Frage um an die Kompetenzschätze heran zu kommen. Denn in der Kindheit, da entwickeln wir unsere Stärken und Glaubenssätze. Wie wichtig diese Erinnerungen sind, das wird erst dann klar, wenn wir die Geschichten wieder hervorholen und die Stärken darin zum Glänzen bringen. Manch alte Erinnerung auf Hochglanz poliert kann ein Wegweiser für die Zukunft sein. 

 

Heben wir unsere Schätze und sehen wir nach Vorne.

 

 

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